Gerade in Länder mit viel Wärme und einer hohen Luftfeuchtigkeit sollte man wert legen auf gute Baumaterialien. Das Thema Bauen und Isolieren in Paraguay ist sehr wichtig für einen angenehmen Wohnkomfort.
Paraguay verfügt über ein subtropisches Klima. An mehr als 300 Tagen pro Jahr scheint die Sonne und oft herrscht eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Wenn es regnet, dann richtig, dann kommen meist mehrere Liter pro Quadratmeter in sehr kurzer Zeit herunter.
Im Winter hat man einige kalte Nächte, bei denen man schlechte Bausubstanz schnell merkt. Das Haus kann dann Nachts auf 12-13 Grad Raumtemperatur herunter kühlen. Das fühlt sich dann auch in einem insgesamt warmen Land sehr kalt an. Gut, dass Klimaanlagen auch heizen, doch angenehm ist das gerade Nachts eher nicht.
Ebenso zeigen sich an dem warmen Tagen die Schwächen eines Hauses schnell. Besonnte Wände mit normalen Baumaterialien heizen massiv auf, ebenso ein nicht isoliertes Dach. Ruck Zuck sind dann im Haus Temperaturen von 30-35 Grad erreicht. Dann bleibt einem nur noch der Dauereinsatz der Klimaanlagen am Tag und in der Nacht.
Die üblichen gelben und roten Ziegel, sowie die Dachziegel, heizen sich wie Backsteine auf und speichern die Wärme. Sie geben diese dann in das Innere des Hauses ab. Dabei spielt es nur eine geringe Rolle, ob die Wände verputz wurden oder nicht. Der Putz erhöht nur die Langlebigkeit der Wände und schützt ebenfalls besser vor Feuchtigkeitsaufnahme.
Inzwischen gibt es Baumaterialien, die zuerst Massiv im Chaco bei den sommerlichen 40-45 Grad eingesetzt wurden, doch nun auch in ganz Paraguay zum Einsatz kommen. Da wären zum Einen die sogenannten Thermoblocke oder auch Aireblocke. Das sind Ziegel aus geschäumtem Beton. Durch die vielen Luftporen in ihrem Inneren erreicht man eine gute Isolierung gegen Wärme und Kälte.
Sie lassen sich für die Außenwände gut nutzen. Sie werden relativ schnell verbaut, da sie viel größer sind als die hier üblichen Ziegel. Sie sind in der Anschaffung günstig, doch da sie mit Fliesenkleber gemauert werden, ist der Preis der Wand am Ende etwas teurer als mit den besseren roten Ziegeln. Doch der Wohnkomfort und die Einsparung an Energie zum Temperieren machen das schnell wieder wett.
Wir selbst haben bei unserem Haus alle Außenwände mit den Thermoblocke machen lassen. Schon während der Bauphase, als im Rohbau noch alle Türen und Fenster fehlten, war es innerhalb der Wände wesentlich angenehmer, trotz der 40 Grad sommerlicher Wärme.
Natürlich kühlt unser Haus auch aus bzw. erwärmt sich, doch alles wesentlich weniger und langsamer als ein Haus mit den guten roten Ziegeln.
Zugegeben, ein Dach mit Dachziegeln sieht schon schöner aus, als ein Metalldach. Doch wir würden unseres sofort austauschen, wenn es nicht so neu wäre. Als wir gebaut haben, kannten wir die isolierten Metalldächer leider noch nicht. Inzwischen haben wir sie bei Bekannten erlebt und sind begeistert.
Diese Dächer bestehen aus 3 Komponenten. Die Oberseite ist Metall, welchen in allen möglichen Farben und Designs erhältlich ist. Darunter kommt gleicht eine Schicht aus Styropor, die je nach Wunsch 3, 5 oder 10 cm hoch ist. Auf der Unterseite ist als optisch schöner Abschluss eine Kunststoffschicht in weiß angebracht. Das ganze läuft hier unter dem Namen „Chapas Termoacusticas„.
Bisher eher unüblich, da teurer in Paraguay sind die Fenster mit Doppelglas. Es gibt sie aus Holz, Aluminium und auch PVC. Wir haben sie verbaut und sind sehr froh darüber.
Im Erdgeschoss haben wir sie ohne Tönung genommen, da dort die umlaufende Terrasse die Sonne größtenteils abhält. Im Obergeschoss sind alle Fenster braun getönt.
Wer hier in Paraguay ein Haus baut, sollte sich vorab auf alle Fälle auch über Isolierung Gedanken machen. Übrigens haben wir auch bereits ein Haus kennengelernt, welches aus Lehm gebaut wurde. Das entspricht zwar nicht unserem Geschmack von Wohnen, doch das bietet eine absolut tolle Isolierung und ein herrliches Raumklima.
Es gibt also für jeden Geschmack gute Lösungen zum Thema “Bauen und Isolieren in Paraguay”, die das spätere Wohnen sehr viel angenehmer gestalten. Übrigens werde ich in einem der folgenden Beiträge über Heizen in Paraguay schreiben – und ja, auch hier wird es wirklich kalt.
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