Im Herbst 2019 erlebte ich zum ersten Mal, wie Bananen ernten in Paraguay, speziell in unserem Garten, funktioniert. In den voran gegangenen Urlauben hatten wir die Stauden schon öfter bestaunt, doch waren nie Bananen daran. Wir waren immer entweder zu früh oder gerade zu spät .
Die Entwicklung der Bananen
Bananen brauchen ziemlich lange, bis sie geerntet werden können. Vom ersten hinaussehen aus der Erde bis zur Ernte vergehen gerne mal 8-11 Monate, je nach Sorte und Klima.
Die Stauden vermehren sich über Sprösslinge in der Erde und nach der Ernte stirbt die jeweilige Staude ab, dafür kommen dicht daneben 1-2 neue kleine Pflanzen aus der Erde.
Wachstum der Bananen
Die Stauden bekommen aus dem Inneren der Staude immer wieder neue Blätter. Diese kommen gerollt beziehungsweise gewickelt aus dem Stamm der Staude nach oben heraus und wickeln sich dann innerhalb von 2-4 Tagen auf.
Die Blätter sind anfangs sehr schön und die Ränder sind klar definiert. Doch der Wind zerreißt sie immer mehr in Fransen. Doch mit diesen aus dem Inneren kommenden Blättern wird der Stamm immer dicker und kräftiger.
Die Blüte und die Früchte
Pi mal Daumen nach 6 Monaten kommt die Blüte hervor, die ebenfalls aus der Mitte des Stammes herausgewachsen kommt. Anders als bei den europäischen Früchten, bilden sich die Bananen nicht erst, wenn die Blüte abgefallen ist.
Hier entsteht unter jedem Blütenblatt eine neue Bananenreihe. Die kleinen Bananen drücken beim Wachsen das Blütenblatt weg und es fällt dann ab. Das könnt ihr auf einem der Bilder weiter unten gut sehen.
Es entstehen so viele Bananen unter den Blütenblättern, bis die Staude keine Kraft mehr für weitere Bananen hat. Dann sollte man die weiter wachsenden Blüte abschneiden, damit die Kraft der Staude statt in die Blüte dann in die Bananen geht.
Endlich Bananen ernten in Paraguay
Nach ungefähren weiteren 3 Monaten sind die Bananen ausgewachsen und können von der Staude abgetrennt werden. Man sagt hier auch: „sobald die Vögel an die Bananen gehen, soll man sie herunter nehmen“.
Die ganzen Bananen kommen dann ca. für 7-10 Tage in einen verschlossenen Sack damit sie in Ruhe reifen. Wenn man den Zeitpunkt gut abpasst, und sie dann herausnimmt, dann hat man bereits einige reife Bananen und der Rest reift innerhalb der kommenden Tagen Stück für Stück nach.
Wenn wir Bananen ernten in Paraguay sind es meist an die 60-90 Stück pro Staude. Über die Verarbeitung und Lagerung berichte ich Euch dann in einem anderen Beitrag.
Die Staude weiter nutzen
Nach dem Bananen ernten in Paraguay hat die Staude keine weitere Funktion mehr und wird auch keine weiteren Bananen produzieren. Wenn man sie stehen lässt, wird sie langsam absterben.
Wir fällen sie gleich danach und nutzen sie dann als Pflanzenaufzuchtstation weiter. Sie enthält sehr viel Wasser und auch noch Nährstoffe, die sie somit an die kleine Pflanzen weitergibt. Nach einigen Wochen verliert sie ihre Kraft. Zu diesem Zeitpunkt zerschneiden wir sie, so dass wir die Nachwuchspflanzen mit einem Stück Bananenstaude (in dem sie gerade aufgezogen wurden) in die Erde gepflanzt werden. Die Staude zerfällt mit der Zeit, kompostiert direkt an Ort und Stelle und versorgt somit die Setzlinge weiterhin mit ihren Nährstoffen.
Die ersten Bananen – ein kulinarischen Erlebnis
Für uns war es ein ganz besonderes Erlebnis, die ersten Bananen aus den eigenen Garten zu essen. Klar, sie sahen weder so gut aus noch hatten sie die Modellmaße der Chiquita Bananen, doch der Geschmack und die gelungenen Mischung aus Säure und Zucker dieser natürlich gereiften Bananen ist sagenhaft.
Silvia, die Frau unseres Architekten sagte uns, dass wir da eine ganz besondere Sorte Bananen haben, die es kaum noch gibt in Paraguay. Inzwischen haben wir auch von einer lieben neuen Freundin hier in Paraguay kleine Stauden von 3 weiteren Bananensorten bekommen und eingepflanzt. Daher gibt es dann in einigen Monaten wohl einen Beitrag mit einem Vergleich der Bananen.